Seite wählen

geht`s nicht – und das meine ich tatsächlich wortwörtlich. Auf Sri Lanka kommt man um das TukTuk einfach nicht herum. Es ist immer. Es ist überall. Und vor allem gibt es kein Fleckchen singhalesischer Erde, das nicht von einem TukTuk befahren wird

.
Selbst wenn man (als Europäer) den Eindruck hat, dass ein TukTuk hier niemals voran kommt…. Oh doch! Es geht. Ich selbst habe hierzu schon die abenteuerlichsten Fahrten erlebt und überlebt 😊.

Zugegeben: die erste Fahrt mit einem TukTuk kann einem schon die Schweißperlen auf die Stirn treiben

Doch hat man sich an die ganz eigene Art, wie Singhalesen ihr Lieblings-Gefährt durch die Landschaft jagen (von „fahren“ möchte ich an dieser Stelle wirklich nicht sprechen), erst mal gewöhnt, kann man tatsächlich Gefallen daran finden. Eines kann ich jedenfalls garantieren: der singhalesische Straßenverkehr läuft geregelter ab, als man auf den ersten (und zweiten, und dritten…..) Blick vermuten würde.

Es ist von Vorteil, diese „Regeln“ zu kennen

Der Hauptbestandteil eines jeden motorisierten Fortbewegungsmittels ist die Hupe. Doch im völlig konträren Unterschied zum zB deutschsprachigen Raum hupt man auf Sri Lanka, um dem Anderen die Botschaft „hey mein Freund – ich hab Dich gesehen und pass auf Dich auf“ zu vermitteln. Man kann sich gut ausmalen, welch ein heilloses akustisches Durcheinander diese gut gemeinte Achtsamkeit ergibt.

Und dennoch: es funktioniert bestens

Ampeln gibt es nur an größeren Kreuzungen und in den Städten. Vielmehr gilt der Grundsatz: „wer zuerst kommt, ist Sieger“. Ergänzend (weil wahrheitsgetreu) möchte ich noch hinzufügen: „wer wagt, gewinnt“. Zwar regeln Leitlinien mancherorts grundsätzlich den Verkehrsfluß, doch Regeln sind da, um ignoriert zu werden. So gehört es zur singhalesischen Normalität, dass sich auf zwei Fahrstreifen drei zB TukTuks befinden. Wobei es keine Rolle spielt, in welche Richtungen diese Streifen jeweils befahren werden. Jeder verfügbare Platz wird genutzt; daher gerne auch jener auf der Gegenfahrbahn. In dieses ganze liebevolle Chaos mischen sich natürlich auch noch Autos, Mofas und Fahrräder.

Die Frage nach einer Polizei stellt sich nicht

Polizei ist vorhanden, doch ist diese vielmehr (und effizienter) damit beschäftigt, die Fahrgeschwindigkeit und Ausweise zu kontrollieren. Bei weitem keine Selbstverständlichkeit, dass jeder Lenker auch einen Führerschein besitzt. Letztere Aussage bezieht sich vor allem auf TukTuk- und Mofa-Fahrer.

Aber nicht nur das rege Treiben auf Sri Lanka`s Straßen sorgt für Abwechslung

Das TukTuk per se ist in allen möglichen (und unglaublichen) Ausführungen zu sehen. Verschiedenste Farben und Ausstattungen sind zu entdecken, wenn man sich auf den Kult des TukTuks einlässt. Der Klassiker ist ein Rotes.
Es gibt sogar spezielle Werkstätten (die wohl eher offenen Garagen ähneln), in denen der TukTuk-freak seinen motorisierten Liebling nach Herzenslust tunen und aufmotzen lassen kann.

Mit besonderer Freude und Vorliebe halte ich stets Ausschau nach außergewöhnlich gestylten TukTuks

Manchmal ist es gar nicht so einfach, die erspähten Modelle mit einem würdigen und aussagekräftigen Foto zu verewigen. Sie fahren an mir vorbei; oder stehen so dicht gedrängt bei einander, sodass für mich als Fotografin kein Platz mehr bleibt, meine Kamera entsprechend zu positionieren.

Doch wie auch immer die jeweilige Situation ist, eines ist immer gleich:

der Stolz auf sein TukTuk, wenn der Fahrer merkt, dass sein Gefährt fotografiert wird. Noch nie ist mir dies verboten worden oder hat der Besitzer verärgert reagiert. Ganz im Gegenteil: oftmals setzen sich die Singhalesen freudestrahlend auf den Fahrersitz und schenken mir und meiner Kamera ein besonderes Lächeln.
Natürlich nur für ein gelungenes Foto… 😉

Ich habe sehr, sehr viele unterschiedlich beschriftete, dekorierte und ausgestattete TukTuks mit großer Aufmerksamkeit im Detail betrachtet

Diese Fahrzeuge erzählen mir Geschichten. Sie verraten mir persönliche Dinge über die Eigenheiten des Besitzers. Sie geben Hinweise darauf, mit welcher Haltung und Einstellung der Inhaber durchs Leben geht.

    Doch eines ist für alle gleich:

  • das TukTuk schenkt dem Singhalesen ein Stück Freiheit
  • Damit kann er am Leben teilhaben
  • Und damit meine ich bei weitem nicht nur die Mobilität

Unter diesem Aspekt sind alle TukTuks zu achten und zu respektieren. Sind sie auch noch so alt, verbeult und verrostet.