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nicht unwesentlicher Aspekt ist der der kulinarischen Verpflegung. Schließlich kommen die meisten Menschen nach Sri Lanka, um (kürzer oder länger) zu bleiben. Und da kommt man natürlich am Essen nicht vorbei.

Curry 😊

Beim singhalesischen Nationalgericht, dem Curry (in den unterschiedlichsten Varianten) findet sich immer und überall eine „must have“-Zutat: Chilly. Dieses Gewürz ist für den Singhalesen derart selbstverständlich… ich weiß aus „einheimischer Quelle“, dass der monatliche Durchschnittsverbrauch bei 2-3kg liegt. Ich habe den Wahrheitsgehalt dieser Angabe nie überprüft 😊

Natürlich kann man diese Aussage „kritisch beleuchten“ und anmerken, dass es Chilly mit sehr unterschiedlichen Schärfegraden gibt… dass davon die verwendete Menge abhängt usw. Doch selbst die Hälfte davon würde ich persönlich für mein ganzes Leben nicht benötigen.

Spicy or not spicy

Aus oftmaliger Erfahrung behaupte ich zutiefst überzeugt, dass es sinnlos ist, auf Sri Lanka ein Curry „not spicy“ zu bestellen. Selbst ein singhalesisches Kleinkind kann mehr Chilly-Schärfe vertragen als ich. Somit habe ich während meiner Sri Lanka-Reisen immer ganz schlechte Essens-Karten.

Gute Nachricht:

stets verbleiben einige Kilogramm meines Körpergewichts auf meiner Herzensinsel, wenn ich die Heimreise antrete. Nächste gute Nachricht: ich habe umso mehr Möglichkeiten und Bedarf, mich dem Genuss der sonnengereiften Früchte hinzugeben. Welch ein highlight für all meine Sinne, wenn Bananen, Mangos, Ananas, Papayas, Lychees & Co wie ebensolche schmecken.

Natürlich gibt es auch singhalesische Gerichte, zu deren Verzehr ich imstande bin, ohne dass es mir Schweißperlen auf die Stirn treibt und mir Atemnot verursacht.

Allen voran zählen für mich dazu:

„Roti“: kleine, etwas dickere Fladen “brote“, meist aus Kokosmehl hergestellt, die man u.a. zu einem weiteren Nationalgericht, dem „Dal“ isst.

Ich liebe diesen Eintopf, der aus roten oder gelben Linsen, Kokosmilch, verschiedenen Gewürzen, und sog. „Curry leaves“ (Curry Blättern) zubereitet wird. Natürlich darf auch hier eines nicht fehlen…… richtig! Curry.
Ich musste leider schon öfters mein so geschätztes Dal fast unberührt stehen lassen, weil ich`s schlichtweg nicht essen konnte.

Roti isst man auch zum sog. „Coconut Sambal“, ein weiteres kulinarisches highlight für meinen Gaumen. Auch hier vorausgesetzt eine für mich erträgliche Menge an Chilly. Coconut Sambal besteht aus frisch geriebener Kokosnuss, rotem Zwiebel, Chilly und Limettensaft. Eine nicht nur sehr interessante Kombination (auf diese ich als Österreicherin niemals kommen würde…), sondern auch eine äußerst erfrischende Erfahrung beim Genießen einer Mahlzeit.

Generell kann ich sagen, dass die singhalesische Küche Zutaten auf kulinarisch sehr spannende Art und Weise kombiniert

Ich denke, im zB deutschsprachigen Raum würde man nicht auf die Idee kommen, warmen Couscous mit Rosinen und rotem Zwiebel zu mischen. Meine Empfehlung: unbedingt probieren.

Eines meiner absoluten favorites ist „Kottu“: eine Art Auflauf aus klein geschnittenen Roti und gebratenem Gemüse. Man kann dieses auch mit Fisch/ Fleisch ergänzen. Ich bevorzuge die vegetarische Variante, die manchmal auch mit gebratenen Eiern serviert wird und himmlisch schmeckt.

Schon öfter habe ich Fleisch gesehen, das in der prallen Sonne in Glasvitrinen (ohne Kühlung !) stundenlang darauf gewartet hat, von jemandem gekauft zu werden, der es abends in die Pfanne wirft. Und ich möchte mit Sicherheit nicht diejenige sein, die dieses Mahl am Teller hat.

Kommt man nach Sri Lanka, um eine heilsame Ayurveda Kur zu machen,

wird einem traditionellerweise zum Frühstück eine sog. „green soup“ serviert. Ich habe nie mitgezählt, wohl aber öfters zugesehen, wie diese aus angeblich bis zu 35 verschiedenen Kräutern bestehende Suppe zubereitet wird.

Für mich war es zu Beginn ziemlich ungewohnt, als erste Mahlzeit des Tages „grünes Spinatwasser“ zu essen (so sieht diese Kräutersuppe tatsächlich aus), doch binnen kürzester Zeit habe ich mich in sie verliebt. Umso mehr, weil zu der Suppe meist rote oder gelbe Linsen, ganz kleine rote Bohnen (mit hellgrauem Innenleben), Kichererbsen oder roter Reis gereicht werden. Köstlich! Meine Vorliebe für Hülsenfrüchte wird hier vollends befriedigt.

Nochmals sei erwähnt, dass das Curry das beliebteste Gericht der Singhalesen ist

Jedoch ist es auch üblich, viele kleine Schalen mit verschiedenen Speisen zu servieren. Diese stehen für Alle zur Verfügung und werden mit dem Haupt-Nahrungsmittel Reis kombiniert. Jeder greift zu nach Herzenslust – eine sehr schöne und gemeinschaftliche Art zu essen. Hier kommen verschiedene Sorten Gemüse (oftmals Bittergemüse), Curry, geröstete Bananenblüten mit Cashew Kernen, Coconut Sambal, Dal, gekochte Butter-Kartoffel …… auf den Tisch.

Ich gebe zu, dass die Essens-Aufnahme auf Sri Lanka für mich persönlich immer wieder aufs Neue eine Herausforderung bedeutet, weil sie für mich viel zu wenig Abwechslung bietet. Doch mag man Früchte, kommt man sehr gut durch die Zeit, zumal das subtropische Klima ohnehin den Hunger stark bremst.

Für alle, die diesen Artikel lesen, noch nie auf Sri Lanka waren und nun vielleicht etwas besorgt sind,

sei erwähnt,dass es mittlerweilen so gut wie in jedem Dorf kleinere und größere Supermärkte gibt, in denen man Brot, Käse, Joghurts, Kuchen, Süßigkeiten und Konserven kaufen kann. Letztere wären für mich einzig die absolute Notlösung, doch man bekommt sie.

Ebenso findet man auch überall „Pizza Hut“, „Domino`s Pizza“ und Mc Donald`s – die ich (entgegen meiner üblichen Gewohnheiten) auf Sri Lanka sehr gerne hin und wieder aufsuche. Speziell dann, wenn ich mich mehrere Wochen oder einige Monate auf der Insel aufhalte. Doch auch dies darf natürlich jeder gerne für sich selbst entscheiden.

Zum süßen Abschluss sei noch ein sehr spezielles singhalesisches Dessert erwähnt, das „Curd“

Man liebt es oder man meidet es, das etwas herbe Büffelmilch-Joghurt. Pur würde ich es auch dankend ablehnen, aber verfeinert mit Palmen-Sirup ist es ein Traum, den ich als bekennende Naschkatze besonders gerne genieße. Zumal es erstens wirklich etwas Besonderes für den Gaumen ist und es zweitens auf Sri Lanka kaum Süßspeisen & Co gibt.
Dieses jedoch ist meine klare Empfehlung, das man meiner Meinung nach zumindest probiert haben sollte.