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meines Lebens fasziniert sie mich. In den 1990er Jahren bin ich auf meinen ersten Asien-Reisen mit ihr persönlich in Berührung gekommen. Und damals war es auch in natura „Liebe auf den ersten Blick“

Bis ich eines Tages gelesen habe, dass die Lotusblüte im Buddhismus als Symbol für die erwachte Seele steht. Seither ist mir alles klar….

Erst während meiner ersten Sri Lanka Reise 2017 lernte ich den (optischen) Unterschied zwischen der Lotusblüte
und einer Wasserlilie kennen

Der Lotus hat breitere, rundlichere Blütenblätter mit einem innenliegenden grünen Stempel (der gekocht in der ayurvedischen Küche verzehrt wird). Während die Waterlily aus schlankeren und etwas längeren Blütenblättern besteht und in der Mitte lange, plastik-ähnliche „Finger“ aufweist, die in einem knalligen Gelb einen herrlichen Kontrast zur Farbe der Blüte bilden. Es gibt dazu bestimmt botanische Abhandlungen, die jedoch für meine persönliche Augenfreude keine Rolle spielen. Beide Schönheiten zu bestaunen lohnt sich allemal. Man findet sie in Weiß, in den herrlichsten Rosa-/ Pinktönen bis hin zum dunklen Violett, das je nach Lichteinstrahlung sogar einen zarten Blaustich haben kann.

Beinahe auf Schritt und Tritt begegnen mir diese wunderschönen Blüten

Kaum ein Hotel, ein Restaurant, ein Cafe, in dem es keinen kleinen Teich mit Lotusblüten und Wasserlilien gibt – zumindest aber weit ausladende Blumenschalen, in denen diese Pracht zu bestaunen ist. Die Schalen sind meist aus Zement gegossen, mit einer sehr feinkörnigen Oberfläche. Auf Sri Lanka werden neben Pflanzentrögen und Übertöpfen auch Tische und Sitzmöbel aus Zement gefertigt. Ziemlich puristisch, doch äußerst praktikabel und pflegeleicht; angesichts der sehr hohen Luftfeuchtigkeit.

Zweimal pro Woche absolviere ich mein Lauftraining, das ich nicht nur wegen der angenehmeren Frühtemperaturen in die Morgenstunden vorverlegt habe

Mein Ziel ist ein malerisch schöner kleiner Seerosenteich. Die Waterlilys öffnen ihre Blütenköpfe allerdings nur in den Morgen- und Abendstunden, während sie tagsüber als schlanke, fest verschlossene Knopsen in den Himmel ragen. Diese Tatsache gilt aber nicht allgemein. Ich habe auch schon tagsüber offene Lotusblüten und Lilien gesehen. Es gibt auch hier keine Verallgemeinerung. Gut so 😊.

Wenn nicht gerade gedankenversunken, bin ich immer aufmerksam mit offenen Augen unterwegs

Faszinierend, wo ich diese Blütensymbolik überall entdecke: auf bunten Papierlampions, die zu diversen Festlichkeiten montiert werden – und auch gerne Tage darüber hinaus dekorativ hängen bleiben. So lange, bis sie der Wind davon trägt. Ich habe sie aber auch schon als Verzierung jeglicher Art an Wänden und Säulen gesehen. Da ist es nicht verwunderlich, dass es auch herrliche Baumwollstoffe bedruckt mit Seerosen zu kaufen gibt. Die großen wunderschönen Blätter mit fächerförmig verlaufenden Blatt-Adern werden übrigens gerne dazu genutzt, um darin Reis und Gemüse einzupacken und als besondere Dekoration zu Tisch zu bringen.

Besuchen die Singhalesen einen Tempel, ist es beinahe ungeschriebenes Gesetz, Lotusblüten oder Waterlilys als Opfergabe mitzubringen

Buddha freut sich aber über alle Blüten 😉. Wer es sich leisten kann/ mag, der bringt eine reichlich befüllte Obstschale mit und verteilt dessen Inhalt an andere Tempelbesucher. Wie ich finde ein wunderschöner Brauch, der Zusammengehörigkeit, Verbindung und gegenseitige Unterstützung symbolisiert.

Einmal wurde mir eine solche Schale respektvoll gereicht

und ich durfte zwischen köstlich duftenden Bananen, Wassermelonen, Maracujas und Lychees wählen. Abgesehen davon, dass solch eine wohlschmeckende Erfrischung immer herzlichst willkommen ist, wäre es auch äußerst unhöflich, solch eine Einladung zum Zugreifen abzulehnen. Für mich ein weiteres wunderschönes Zeichen, wie auf Sri Lanka Wertschätzung und das Miteinander gelebt wird. Selbst sein letztes Reiskorn würde der Singhalese üblicherweise noch teilen.